Mittwoch, 9. März 2016

"Statistik von Kopf bis Fuß - Ein Buch zum Mitmachen und Verstehen" von Dawn Griffiths

Das Buch "Statistik von Kopf bis Fuß", geschrieben von Dawn Griffiths, gehört zur Reihe "Von Kopf bis Fuß" aus dem O'Reilly Verlag und ist das, was ich als ein klassisches Lehrbuch verstehe. Gleichzeitig ist es alles andere als ein klassisches Lehrbuch. Es beginnt sehr einfach und arbeitet sich dann zu den komplexeren Themen vor.
Da ich mit diesem Buch meine Statistik-Kenntnisse auffrische, möchte ich es euch kurz vorstellen.

Vom ersten Eindruck zum kritischen Blick auf Statistik

Was ist eigentlich ein Balkendiagramm, wann benötige ich ein Säulendiagramm, ein Histogramm oder ein Liniendiagramm? Mit diesen Fragen, die vermutlich noch jeder beantworten kann, beschäftigt sich das erste Kapitel. Es handelt sich dabei auch um Diagrammtypen, die man häufig auch in Zeitungen antrifft. Doch wofür man sie wirklich verwendet, erfährt man aus der Tageszeitung nicht. 
Eine weitere wichtige Kennziffer ist der Durchschnittswert. Dieser kann auf drei verschiedene Arten berechnet werden: Median, Arithmetisches Mittel und Modalwert. Weißt du, wie man die drei Werte anwendet und welcher Wert in welchem Fall ausschlaggebend ist? Auch das erfährst du in diesem Buch. 
Doch wer nun glaubt, dass es sich dabei um ein langweiliges Lehrbuch handelt, der irrt. Die "Kopf bis Fuß"-Reihe erzählt konkrete Geschichten passend zu den Anwendungsthemen. So ist das Buch anschaulich und lehrreich, ohne zu langweilen und bietet dem Kopf die Unterhaltung, die er braucht, um die Inhalte zu speichern. 
Nach den Mittelwerten kommt es dann zu der Frage, wie stabil eigentlich bestimmte Werte sind. Wie also berechnet oder misst man Streuung und Variabilität? Ich möchte euch an dieser Stelle keinesfalls mit Formeln langweilen, kann euch aber versichern, dass das Buch es ebenfalls schafft, mich gut zu unterhalten und gleichzeitig perfekt zu informieren. 
Im Anschluss dann erklärt Dawn Griffiths, wie man Wahrscheinlichkeiten berechnet und Risiken minimiert. Sie entführt uns ins Spielkasino, dem zwar typischen aber anschaulichen Beispiel zur Anwendung von Wahrscheinlichkeiten. Doch Wahrscheinlichkeiten führen zu Erwartbarkeiten und zu der Frage, wie man Erwartungen kontrollieren kann. Diese Frage beantwortet uns die Autorin, bevor wir das Spielkasino dann verlassen. 
Als nächstes nimmt sie uns mit zur Pferderennbahn. Hier geht es schließlich um Kombinationen und Variationen, also um die Aneinanderreihung bestimmter Tierarten in einer spezifischen Reihenfolge als Beispiel. Ganz nebenbei lerne ich so die einzelnen Fachbegriffe wie "Fakultät" und "Permutation" kennen. 
Im Anschluss kommen wir zur Frage, wie man daraus Standardberechnungen machen kann, nachdem wir bereits den Satz von Bayes kennen, geht es nun also an Verteilungen wie die Binominalverteilung oder die Poisson-Verteilung. 
In diesen ersten sieben Kapiteln lerne ich demnach die Grundlagen, aus denen sich dann im Folgenden weitere Themen ergeben wie die Frage nach der Normalverteilung oder die Ziehung von Stichproben. Etwas, das sich wohl jeder vorstellen kann, das aber nicht jedem leicht von der Hand geht. Habt ihr euch schon einmal mit der Frage beschäftigt, wann eine Stichprobe verzerrt ist? Oder woran man die Verzerrung erkennt? Möglicherweise gibt es ja sogar die Option, bestimmte Vorhersagen über die gezogene Stichprobe zu treffen. Begründete Vermutungen können aber dann auch zu einer gewissen Unsicherheit führen, vorausgesetzt, man weiß nicht, wie man Konfidenzintervalle festlegt. So lassen sich nämlich Fehler vermeiden und die eigene Vorhersage wird sicherer. 
Schließlich kommen wir auf die Themen "Signifikanz" und "Abhängigkeit" zu sprechen, die eine Statistik bei Nichtbeachtung ebenfalls verfälschen können. Die Zusammenhänge zwischen zwei Problemstellungen sind dabei ebenfalls von Interesse. 

Statistik: Das Gute bei diesem Buch ist die Schaffung von Grundlagen

Zur Anwendung der Statistik muss man sich mit den Grundlagen auskennen. Erst wenn man die Grundlagen kennt, kann man sich dann schließlich an die ersten Datenanalysen heranwagen. Mir persönlich hilft das Buch "Statistik von Kopf bis Fuß" dabei sehr. Ich kann es jedem, der visuell lernt, empfehlen, jedoch auch jenem Lerntypen, der über "Learning by Doing" lernt. Einem Konzept, das mir persönlich zwar nicht unbedingt als einzelnes weiterhilft, jedoch eine gute Ergänzung darstellt. Das Gute bei diesem Buch ist jedoch, dass es ständig zum Weitermachen motiviert, jedoch gleichermaßen oft eine Pause fordert. Ich denke, dass dieses Buch all jenen Lesern helfe kann, die sich einen groben Einblick in die Statistik verschaffen möchten, der einem Einstiegskurs in der Uni ähnelt. Es bietet somit die optimale Chance, sich im Nachhinein weitere Lektüre zu suchen, die auf die Grundlagen aufbaut und das Thema spannend ergänzt. Ohne Grundlage jedoch keine Vertiefung. 

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