Die Verzahnung des Unverzahnbaren
Ursprünglich handelt es sich bei den drei bis vier Bereichen um Bereiche, die für sich genommen schon einen hohen Wert und Anspruch haben. Was wir jedoch für den Datenjournalismus benötigen ist eine Zusammenarbeit von drei, besser vier Berufsgruppen.
Es handelt sich um:
- den klassischen Journalisten:
Der klassische Journalist tut nichts anderes als das, was er zuvor auch getan hat. Er überlegt, welche Geschichten recherchierenswert sind und recherchiert diese. Gleichzeitig jedoch geht er einen Schritt weiter. Er überlegt nämlich darüber hinaus, welche Daten und Datensätze für seine Geschichte eine besondere Relevanz haben. Den Datensatz, der benötigt wird, wird entweder durch ihn angefragt oder durch - den Statistiker:
Der Statistiker wiederum bereitet den Datensatz auf, bringt ihn mit anderen Daten zusammen, bereinigt den Datensatz und bereitet ihn für den nächsten Schritt vor, bevor er ihn weiterreicht an - den Grafiker:
Der Grafiker seinerseits nimmt die aufbereiteten Daten und produziert ein schön anzusehendes Schaubild, das die Daten des Statistikers für den Leser des journalistischen Beitrags veranschaulicht. Dieses gibt er schließlich seinerseits weiter, an - den Programmierer:
Dieser ist praktisch das verbindende Element zwischen dem klassischen Journalisten und dem Grafiker. Er fügt zusammen, was zusammen gehört und sorgt darüber hinaus auch nich für die Interaktion mit dem Zielpublikum.
Schaut man sich jedoch in den Redaktionen um, so findet man selten alles vier. Vielmehr gilt der Journalist mittlerweile als eierlegende Wollmilchsau. Die Aufgabe des Grafikers wird meistens jedoch vom Layouter übernommen. Für den Journalisten bleiben die Aufgaben des klassischen Journalisten, des Statistikers und des Programmierers.
Der Journalist als Allzweckwaffe
Ist der Journalist somit eine Art Allzweckwaffe, wenn er sich an die Kunst des Datenjournalismus herantraut? Nein, denn er selbst kann zwar das Wissen über die genannten Bereiche erwerben, wird aber vermutlich nie an die Expertise der Fachleute heranreichen. Er ist somit nicht als Allzweckwaffe zu betrachten, sondern geht problemorientiert vor. Dies kann zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen, welche man sich dann beispielsweise im Katalog des Datenjournalismus anschauen kann.
Warum ich keine best practice Beispiele vorgestellt habe
Viele von euch erwarten an dieser Stelle wahrscheinlich, dass ich best practice Beispiele küre, aber die Auszeichnungskunst überlasse ich anderen, mir geht es eher darum aufzuzeigen wie umfangreich und interdisziplinär der Datenjournalismus ist.
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