Dienstag, 23. August 2016

Warum es schwierig ist, Python aus Büchern zu lernen

Egal, was man lernt, lernt man es aus Büchern, lernt man zumeist nur die Theorie. Oder man lernt im Rahmen von Mitmach-Büchern nur die Praxis, ohne zu verstehen, wie eigentlich die genaue Struktur ist und wie die Dinge ineinander greifen. Theorie und Praxis sind klar voneinander getrennt.
Optimal wäre es also, wenn man Python nicht nur mit einem Buch lernt, sondern aus einer Kombination von Büchern und Hilfsmitteln. Doch betrachten wir einmal unsere Möglichkeiten. Tatsächlich kosten Fachbücher und Online-Angebote, die qualitativ hochwertig sind, zumeist Geld. Auch eine Weiterbildung mit einem Fachlehrer oder gar ein Studium mit Seminaren und Dozenten würde entsprechend Geld kosten. Wir zahlen für jedes Angebot, das wir nutzen. Das Problem dabei: Je nach Angebot sind die Einstiegshürden unterschiedlich hoch. Bei dem einen würden wir vielleicht kostengünstiger wegkommen, als bei dem anderen. Dafür müssten wir aber schon erheblich mehr Wissen mitbringen.


Wie lernen wir?

Wer heutzutage etwas lernt oder gelernt hat, kommt schnell auf die Idee, dass Wissen Macht ist. Tatsächlich belegen Studien einerseits, dass es sinnvoll ist, sich ein größeres Wissen anzueignen. Außerdem kann es nicht schaden, sich in unterschiedlichen Themenbereichen zu qualifizieren. Andererseits haben die Generationen vor uns keinesfalls Jahre lang lernend verbracht. Betrachten wir also unsere Möglichkeiten: Sind wir besser qualifiziert als die Generationen vor uns? Oder hatten sie nur einen anderen Weg, etwas zu erlernen?

Lernen im Wandel der Zeit

Ich möchte an dieser Stelle nicht bis auf Leonardo Da Vinci zurückgehen, der sicherlich eine ganze Menge Wissen angehäuft hatte und es autodidaktisch vertiefte. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass bis etwa 1970 eine andere Lernmentalität vorherrschte. Warum sage ich euch das? Heutzutage werden Kinder mit Computern groß. Programmieren lernen sie spielerisch. Und somit ähnlich wie die Menschen bis 1970, die durch ausprobieren per try and error einige Dinge gelernt haben und sie dann an andere weitergaben. Zu eben jener Lernmentalität müssen wir zurückkehren. Wir müssen nicht unbedingt ausschließlich aus Büchern lernen, indem wir Beispiele betrachten, die wir nicht verstehen, deren Struktur wir nicht begreifen. Aber wir brauchen auch kein weiteres komplettes Studium, um uns Wissen zu erarbeiten.

Früher hieß es, dass nur ein Zeugnis über die Wirksamkeit und den Bestand einer Ausbildung Aufschluss gibt. Heute scheinen wir dahingehend wieder einem Richtungswechsel entgegenzusehen. Trägt er dann den Namen »You can do what you can do«? Denn wir haben heute eigentlich mehr Belege für Wissen und Können als noch vor zehn oder 15 Jahren.

Kein Buch ist ein Stand-Alone

Entschuldigt bitte die spontane Flucht in ein Thema, über das ich zunächst gar nicht sprechen wollte. Zurück zu Python. Ich bin mir sicher, dass es neben den klassischen Mitmach-Büchern und den klassischen Theorie-Büchern auch noch etwas mehr geben muss. Natürlich schätze ich auch weiterhin Bücher wie »Einstieg in Python« aus dem Rheinwerk-Verlag,»Python von Kopf bis Fuß« aus dem O’Reilly Verlag oder die »Codecademy«, aber ich schätze sie nicht als Stand-Alone zum Lernen. Meiner Meinung nach ist die Mischung, bei allem, was wir lernen wollen, eine Mischung aus Theorie und Praxis, eine Mischung aus lernen durch lesen und selbst machen. Ohne die Theorie gibt es keine Praxis, aber ohne Praxis auch keine Theorie. Bevor ich nun anfange, darüber zu philosophieren, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei, beschließe ich den Beitrag für heute und widme mich lieber dem Python.

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